Stromanbieterwechsel trotz Schufa

Die Schufa steht teilweise bei Vertragsabschlüssen im Wege, wenn negative Einträge bestehen. Aber gilt das eigentlich auch, wenn der Stromanbieter trotz Schufa gewechselt werden soll? Rund um die Institution ranken sich natürlich etliche Erzählungen, doch wie verhält es sich beim Strom? Dieser Beitrag gibt einige Tipps.

Ist der Stromanbieterwechsel trotz Schufa möglich?

Hier ist die Antwort ganz einfach: Ja. Grundsätzlich kommt es ohnehin immer auf die Art der Eintragungen an und auch darauf, wie alt diese schon sind. Es gibt feste Löschfristen, sodass alte Einträge mit der Zeit aus der Schufa verschwinden. Zugleich erhält ein Stromanbieter keine genaue Auflistung, sondern nur einen Score, der auf eben seine Branche berechnet wird. Das heißt: Eine geplatzte Autofinanzierung muss dem Stromanbieter gar nicht übermittelt werden. Es ist also gut möglich, den Stromanbieter trotz Schufa zu wechseln – und auch sinnvoll:

  • Kosteneinsparung – je nach bisherigem Stromvertrag können Verbraucher durch einen Stromanbieterwechsel jährlich viel Geld sparen. Das ist gerade in Zeiten von steigenden Stromgebühren ein nützlicher Vorteil.
  • Bessere Verträge – die Lebenssituationen verändern sich. Mittlerweile lassen sich Stromtarife gut auf die eigene Situation abstimmen, was natürlich wieder Kosteneinsparungen mit sich bringt. Ein Beispiel: Wer bislang einen Stromtarif mit einer jährlichen Verbrauchsmenge von 4.000 Kilowattstunden hatte, doch nun als Single nur noch die Hälfte verbraucht, der hat viel Einsparpotenzial auf der Kostenseite.

Grundsätzlich sollte die Schufa beim Stromanbieterwechsel höchstens im Hinterkopf behalten werden. Beim eigentlichen Vergleich der Anbieter spielt sie gar keine Rolle, sie tritt erst bei einer Vertragsanfrage im Hintergrund auf – und bleibt auch dort meist im Hintergrund.

Wie gelingt der Stromanbieterwechsel trotz Schufa?

Jedem Anbieterwechsel sollte heute immer ein ausgiebiger Vergleich vorweggehen. Nur über diesen lassen sich gute, passende und günstige Angebote aus der Masse herausfiltern. Der Strommarkt hat sich in den letzten Jahren massiv verändert und es gibt so viele Anbieter, dass es ohne einen Vergleich praktisch nicht mehr funktioniert. Auf unserer Seite bieten wir einen einfachen Vergleichsrechner an, der mit den wichtigsten Maßgaben arbeitet:

  • Jahresverbrauch – dieser lässt sich von der letzten Jahresrechnung ablesen. Alternativ ist es möglich, den Vergleich über die Personenanzahl zu schätzen. Im nächsten Vertragsjahr wird er denn konkret auf den tatsächlichen Verbrauch abgeändert. Die Nutzung des letzten Jahresverbrauchs ist immer sinnvoller, da genauer. Sollte ein Umzug erfolgen oder sollten sich die häuslichen Umstände verändert haben, so kann von diesem Wert an eine vorsichtige Anpassung erfolgen. Aber Vorsicht: Etliche Verträge haben Mindestabnahmemengen oder Maximalmengen, die sich an der ersten Angabe orientieren. Wer zu stark vom Wert abweicht, der zahlt mehr.
  • Wohnort – die Postleitzahl ist wichtig, da nicht alle Stromanbieter deutschlandweit agieren. Über die Postleitzahl werden die Anbieter, die nicht in der Region arbeiten, gleich aus dem Vergleich herausgefiltert.
  • Vergleich – mit einem Klick auf den Vergleichsbutton verrichtet der Rechner nun automatisch seine Arbeit. Dazu greift er auf die Tarife der Stromanbieter zurück und vergleicht sie den Angaben nach. Aus der erstellten Auflistung können Verbraucher nun noch weiter die Ergebnisse einschränken: Ökostromanbieter, mit Boni, Strom nur aus einer bestimmten Quelle.

Natürlich ist der Vergleichsrechner nur eine Hilfe, um den Stromanbieter trotz Schufa zu wechseln. Der Verbraucher muss sich die Ergebnisse ebenfalls gut anschauen und und prüfen, wie es um die Gebühren wirklich bestellt ist.

Auf was sollte beim neuen Stromanbieter geachtet werden?

Die meisten Stromanbieter vergeben einen Bonus, um neue Kunden anzulocken. Das ist eine gängige Praxis, doch sollte beim Vergleich genau hingeschaut werden:

  • Auszahlung – wie wird der Bonus ausgezahlt? Üblicherweise wird der Bonus auf den monatlichen Abschlag angerechnet. Sollte es beispielsweise einen Bonus in Höhe von 120,00 Euro geben, wird er auf die ersten zwölf Abschläge gleichermaßen angerechnet. Manche Anbieter vergeben den Bonus aber erst nach dem ersten Vertragsjahr – dann, wenn sich der Vertrag verlängert. Dies kann mitunter nachteilig sein.
  • Zweites Vertragsjahr – durch die Anrechnung des Bonus sieht der monatliche Abschlag des ersten Jahres sehr günstig aus. Kunden sollten daher immer auf die Kosten des Folgejahrs schauen. Unsere Auflistung bietet die Möglichkeit, sich die Kostenveränderung grafisch anzeigen zu lassen.
  • Laufzeit – wie lang läuft der jeweilige Tarif und wie ist er zu kündigen? Auch im Strombereich gibt es fixe Verträge mit typischen ›Handyvertragslaufzeiten‹ von 24 Monaten. Eine Kündigung ist dann auch erst zum Ende der Zeit möglich.
  • Kündigung – umso kurzfristiger eine Kündigungsfrist ist, desto besser ist sie. Gerade drei Monate zum Quartalsende oder Laufzeitende sind perfekt dazu, vergessen oder verschwitzt zu werden. Gut ist es, wenn ein Vertrag binnen eines Monats gekündigt werden kann – so können Kunden auch die leidige automatische Verlängerung um ein weiteres Jahr umgehen, da sie die Frist kaum vergessen können. Spätestens die Aufforderung zur Selbstablesung erinnert wieder an den Ablauf des Jahres.

Was zusätzlich sehr wichtig ist, ist die Zahlweise. Der Tarif bei einem Stromanbieter wird im Regelfall monatlich über den sogenannten Abschlag bezahlt. Es gibt aber auch die Angebote mit der jährlichen Zahlung. Nun müssen Verbraucher ganz genau auf den Anbieter schauen und prüfen, wer dahintersteckt. In der Vergangenheit sind etliche neuere Stromanbieter in die Insolvenz gegangen. Die bereits gezahlte Jahresgebühr der Verbraucher war verloren – sie mussten aber nochmals eine Gebühr zahlen, da sie sich einen neuen Stromanbieter suchen mussten. Um diese Problematik zu umgehen, sollte der Strom gleich immer monatlich bezahlt werden – ist der Anbieter pleite, geht höchstens der Abschlag des laufenden Monats verloren.

Beim Stromanbieterwechsel nicht von der Schufa irritieren lassen

Die Schufa selbst spielt beim Wechsel des Stromanbieters nur eine untergeordnete Rolle und tritt überwiegend in Spezialfällen in Erscheinung. Verbraucher, die deutliche Schulden bei einem Energieversorger haben, erhalten natürlich bei der Bonitätsauskunft einen schlechteren Wert als diejenigen, die vielleicht mal vor anderthalb Jahren einen Mahnbescheid von einem Versandhaus erhielten. Die Bonitätsabfragen erfolgen branchenbezogen.

Dennoch ist es ratsam, seine etwaigen Schulden bei Energieversorgern abzuzahlen. Es besteht immer die Möglichkeit einer Stromsperre und diese macht den Wechsel des Stromanbieters direkt am Stromzähler unmöglich. Ist dieser gesperrt, hängt das zwar nicht von der Schufa ab, doch der Stromanbieterwechsel kann nicht erfolgen, da der neue Anbieter den Stromzähler bei der Netzagentur nicht für sich anmelden kann.